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Kalenderblatt
Vor 60 Jahren: Die DDR lässt Bausoldaten zu - eine Alternative zum Wehrdienst
Klassik-Pop-et cetera
Am Mikrofon: Der Jazzmusiker Sebastian Studnitzky Sebastian Studnitzky ist einer der kreativsten Köpfe im deutschen Jazz. Mit seinem Festival XJAZZ holt er namhafte Künstlerinnen und Künstler nach Berlin. Als Trompeter und Pianist tourte er weltweit mit Größen der Jazzszene wie Nils Landgren oder Rebekka Bakken. Geboren wurde Sebastian Studnitzky 1972 in Neuenbürg im Schwarzwald. An der Musikhochschule Stuttgart studierte er Jazz und Pop. Ein Stipendium ermöglichte ihm, in den USA Komposition und Filmmusik zu studieren, am Berklee College in Boston. Heute ist er selbst Professor an der Musikhochschule Dresden. Studnitzky komponiert für verschiedene Besetzungen und verbindet Jazz und Elektronik mit klassischen Einflüssen. Im Deutschlandfunk verrät er, welche Musik er jeden Tag bis zum Ende seines Lebens spielen könnte.
Gesichter Europas
Mit vereinten Kräften - Der Wiederaufbau von Notre-Dame Von Suzanne Krause Auf der Großbaustelle im Herzen von Paris, auf der Ile de la Cité, herrscht Hochbetrieb: Am 8. Dezember 2024 soll Notre-Dame wieder ihre Tore öffnen. Knapp fünf Jahre nach dem Brand, der die weltberühmte Kathedrale fast vernichtet hätte, sind Bauarbeiter, Restauratorinnen und Handwerker im Dauer-Einsatz. Jeden Tag sind bis zu 600 Arbeiterinnen und Arbeiter am Werk, um Notre-Dame wieder auferstehen zu lassen. So wie es Präsident Emmanuel Macron versprochen hat. Der Staat als Eigentümer und die katholische Kirche arbeiten dafür Hand in Hand. Die Wiederöffnung soll ein Zeichen setzen. Denn Notre-Dame ist mehr als nur ein Gotteshaus: ein Stück Geschichte Frankreichs, ein Meilenstein der Architektur und das beliebteste Wahrzeichen der Stadt Paris.
Hörspiel
des Monats Juni 2024 Mit Dolores habt Ihr nicht gerechnet Ein jüdisch-queeres Rachemusical Text und Regie: Tucké Royale Mit: Thea Ehre, Mehmet Atesçi, Karin Hanczewski, Wera Bunge, Godehard Giese, Daniel Zillmann, Astrid Meyerfeld, Eva Meckbach, Christian Kuchenbuch u.v.a. Musik: Angy Lord, Ted Gaier, Yuriy Gurzhy, Paula Sell und Tucké Royale Ton und Technik: Bodo Pasternak und Eileen Dibowski Produktion: rbb 2024 Länge: 54'44 Anschließend: Hauptsache Hörspiel - Folge 23 Von Hanna Steger und Max von Malotki Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste: Argentinien, Buenos Aires. Eine Figur namens Dolores, jüdisch, antifaschistisch, tanzt Tango mit Nazi-Größen, die hier gelandet sind - unter ihnen Eduard Roschmann alias Federico Wegener, auch bekannt als "Schlächter von Riga". Roschmann, so die historische Realität, ging den Nazijägern bis zuletzt durch die Lappen und schaffte es immer wieder, unbehelligt zu bleiben, bevor er 68-jährig in Paraguay starb. Nicht so in diesem "jüdisch-queeren Rachemusical" von Tucké Royale. Da "fällt" Roschmann auf dem Weg zur Toilette "an die zehn Mal" in Dolores' Messer. Meisterhaft wird bedient, was dem Hörspiel eigen ist: Mit Wort und Musik das "Kopfkino" zu aktivieren, brutal und leichtfüßig zu erzählen, was an Brutalität fürs Auge schwer erträglich wäre. Dolores hat sich nämlich auf die Ermordung deutscher Judenmörder spezialisiert und ist darin äußerst erfinderisch, während sie sich in Argentinien oder im Berliner Nachtleben als Tänzerin tummelt: etwas Arsen im Cocktail hier, ein blutig endender Garderobenbesuch eines Verehrers dort. Das Hörstück, dessen Inhalt 2017 als Stück auf die Berliner Bühne des Maxim-Gorki-Theaters kam und das von einer Recherche zum russisch-polnischen Tänzer und Aktivisten Sylvin Rubinstein inspiriert wurde, stellt auf saftige, bewusst blutrünstige Art die jüdische Ohnmacht und Machtlosigkeit auf den Kopf und gibt der größtenteils ungelebten Realität jüdischen Widerstands gegen Massentötung und nationalsozialistische Quälereien in einer fiktionalen Story Raum. Dies in der Absicht, das Trauma zu ertragen und Geschichte, wenigstens an ihren Zipfeln, umzudeuten zwecks Ermächtigung Millionen meist Machtloser. Über all dem schwebt die tragende, rauchige Stimme jener großartigen Dolores, der wir ihre Performance abnehmen als alles verschlingender Racheengel. Mal unschuldig, mal triumphierend spricht Thea Ehre die Hauptfigur mit Stolz, Verspieltheit und abgeklärtem Durchblick. Dolores' Treiben folgen wir gerne, ihrem "Ein-Mann-Geheimdienst im Frauenkörper", "einer Variation der Natur", wie der Berliner Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld betreffend ihres Frauseins im Zwitterkörper zitiert wird. Wir folgen Dolores gerne, vielleicht, weil sie so wunderbar die Hüften schwingt und göttlich singt. Aber auch, weil ihre zartere Schwester Ida ins Konzentrationslager deportiert wird und ihr Zwilling vermuten muss, dass sie dort stirbt. Ohne Gegenwehr, ohne Kampf und Stimme - wie so unendlich viele andere mit ihr. Indem Ida im Epilog ihre Flucht aus dem Zug ins Lager beschreibt, ihren bewaffneten Widerstand gegen die SS, ihr späteres Tanzen in einem selbst gegründeten Theater im Kibbuz bis die Knochen nicht mehr wollten, korrigiert Royale die Wahrscheinlichkeit von Biografien, die ein unmenschliches Ende gefunden haben. Die Jury lässt sich vom blutigen, zugleich rasanten und lustvollen "Kampftanz" Tucké Royales mitreißen, mit dem der Künstler eine "ästhetische Verdrängung der Realität", eine "Neue Selbstverständlichkeit" anstrebt und die alternative Geschichtsschreibung zur machtvollen Behauptung werden lässt. Mit Dolores habt Ihr nicht gerechnet
Atelier neuer Musik
Die Signale der Außenwelt demontieren Der slowakische Komponist Martin Burlas Von Robert Nemecek Martin Burlas, 1955 in Bratislava geboren, ist seit gut 40 Jahren einer der wichtigsten und vielseitigsten Vertreter der slowakischen Neuen Musik. Das Attribut "zeitgenössisch" bezieht sich bei Burlas jedoch nicht nur auf hochartifizielle Werke in der Tradition der Moderne, sondern ebenso auf Pop- und Rock-Songs, die der Komponist zur Begleitung von Klavier, Gitarre und Schlagzeug auch schon einmal selbst interpretiert. Das bedeutet: Pop und Avantgarde sind für Burlas keine unvereinbaren Gegensätze, vielmehr ergänzen und durchdringen sie einander. In jüngster Zeit hat sich der heute 68-Jährige aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, um, wie er sagt, mit der hauseigenen Elektronik "Signale der Außenwelt zu empfangen und zu demontieren". Die daraus resultierenden Stücke reflektieren eine zunehmend undurchsichtige Wirklichkeit, die sich mehr und mehr dem Zugriff des Einzelnen entzieht.
Lange Nacht
Das kriselnde Klassenzimmer Eine Lange Nacht zur schulischen Bildung in Deutschland Von Marius Elfering Regie: Frank Merfort Die Schule steckt in der Dauerkrise. Spätestens seit dem PISA-Schock reißen Reformdebatten nicht mehr ab. Zu geringe Kompetenzvermittlung, zu große Auswirkung der sozialen Herkunft auf den Bildungsweg, lauten die Hauptvorwürfe. Und wie geht es der Schule wirklich? Auf der einen Seite sind da die kleinen großen Herausforderungen: Schülerinnen und Schüler, die nicht zur Schule kommen. Internet, das nicht funktioniert. Die Baustelle vor dem Klassenzimmer, die den Unterricht stört. Und eben immer die Debatte, weshalb Schülerinnen und Schüler in Deutschland nicht leistungsstärker sind. Auf der anderen Seite sind da Menschen, die sich jeden Tag hineinwerfen, in einen sich ständig wiederholenden Kampf, der ihnen viel abverlangt, der ermüdet, und den sie trotzdem kämpfen, um die jungen Menschen, die vor ihnen sitzen, nicht nur auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorzubereiten, sondern auf das Leben. Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler persönlich von zu Hause abholen, damit sie nicht das Ordnungsamt schicken müssen. Die Matheaufgaben dreimal, viermal, fünfmal erklären. Die Dutzende Elterngespräche pro Tag führen. Die zuhören, wenn es sonst niemand tut. Schulische Bildung ist eines der Themen, an denen sich soziale Gerechtigkeit in Deutschland entscheidet. Eine Aufgabe, an der sich die Zukunft des Landes entscheidet. Und in der Krise. Neben den Schlussfolgerungen, die aus dem Zeugnis, das die PISA-Studien dem deutschen Schulsystem ausstellen, zu ziehen wären, wird um Digitalisierung und Dreigliedrigkeit gerungen, mit maroden Schulbauten und Lehrerkräftemangel gekämpft, und nicht zuletzt mit den ganz persönlichen Problemen, die Schülerinnen und Schüler mitbringen. Wie geht gute schulische Bildung? Und ist dieses Ziel in Deutschland überhaupt noch zu erreichen? Ein Jahr in der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh.
Lange Nacht
Das kriselnde Klassenzimmer Eine Lange Nacht zur schulischen Bildung in Deutschland Von Marius Elfering Regie: Frank Merfort Die Schule steckt in der Dauerkrise. Spätestens seit dem PISA-Schock reißen Reformdebatten nicht mehr ab. Zu geringe Kompetenzvermittlung, zu große Auswirkung der sozialen Herkunft auf den Bildungsweg, lauten die Hauptvorwürfe. Und wie geht es der Schule wirklich? Auf der einen Seite sind da die kleinen großen Herausforderungen: Schülerinnen und Schüler, die nicht zur Schule kommen. Internet, das nicht funktioniert. Die Baustelle vor dem Klassenzimmer, die den Unterricht stört. Und eben immer die Debatte, weshalb Schülerinnen und Schüler in Deutschland nicht leistungsstärker sind. Auf der anderen Seite sind da Menschen, die sich jeden Tag hineinwerfen, in einen sich ständig wiederholenden Kampf, der ihnen viel abverlangt, der ermüdet, und den sie trotzdem kämpfen, um die jungen Menschen, die vor ihnen sitzen, nicht nur auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorzubereiten, sondern auf das Leben. Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler persönlich von zu Hause abholen, damit sie nicht das Ordnungsamt schicken müssen. Die Matheaufgaben dreimal, viermal, fünfmal erklären. Die Dutzende Elterngespräche pro Tag führen. Die zuhören, wenn es sonst niemand tut. Schulische Bildung ist eines der Themen, an denen sich soziale Gerechtigkeit in Deutschland entscheidet. Eine Aufgabe, an der sich die Zukunft des Landes entscheidet. Und in der Krise. Neben den Schlussfolgerungen, die aus dem Zeugnis, das die PISA-Studien dem deutschen Schulsystem ausstellen, zu ziehen wären, wird um Digitalisierung und Dreigliedrigkeit gerungen, mit maroden Schulbauten und Lehrerkräftemangel gekämpft, und nicht zuletzt mit den ganz persönlichen Problemen, die Schülerinnen und Schüler mitbringen. Wie geht gute schulische Bildung? Und ist dieses Ziel in Deutschland überhaupt noch zu erreichen? Ein Jahr in der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh.
Klassik live
Musikfest Bremen 2022 Joseph Haydn Streichquartett D-Dur op. 20 Nr. 4 Hob III:34 Quatuor Ébène Aufnahme vom 2.9.2022 aus der St.-Nikolai-Kirche in Apen